Arktische Kombination
„Ski and Sail“ nördlich des Polarkreises
Treffen sich vier Österreicher*innen, drei Deutsche und ein Schweizer am Meer. Seesack auf dem Rücken – Skisack in der Hand.
„Wieviel Aufstieg pro Tag ist eigentlich geplant?“ fragt die Jüngste aus dem Alpenquartett. „Reagiert Ihr stark auf Krängung?“ interessiert den Ältesten aus dem Flachländer-Trio. „Samma aufd Nocht am Lond?“ ertönt es auf steirisch. Rheinisch fröhlich verkündet jemand: „Isch hab‘ die Breiten mitjebracht“.
Alle reden durcheinander.
„Ja, hend die öpe Pilzli gesse oder öpis graucht?“ fragt sich der Schweizer, Staatsanwalt in Bern.
Nein, Patrick. Alles in Ordnung. Es treffen nur gerade die Teilnehmer an einem besonderen Törn zusammen. Eine Woche „Ski and Sail Lyngenalpen“, lautet das gemeinsame Motto. Ein bisschen Anspannung ist da schon zu spüren.
Im Stadthafen von Tromsø in Nordnorwegen schneit es. In der Ferne erstrahlt am gegenüberliegenden Ufer die schön beleuchtete Eismeerkathedrale, das Wahrzeichen der nördlichsten Universitätsstadt der Welt. Einschiffen ist angesagt. Das Gepäck wird über die schwach beleuchteten Schwimmstege zu dem im Päckchen mit einem Fischerboot liegenden Zweimaster DUEN III geschafft.
Bootsmann Tai hilft, Taschen und Skisäcke sicher über die Reling an Bord zu hieven.
„Auf was habe ich mich da nur eingelassen?“, frage ich mich beim Betreten des schneebedeckten, rutschigen Decks.
Die gleiche Frage kommt mir später wieder, als in der wohligen Wärme des Salons mein Blick über die Antlitze meiner Mitreisenden schweift. Altersschnitt: unter 30 Jahre. Alle sind jünger als meine Kinder. Meine Gedanken wandern zum Programm der nächsten Woche.
„Segeln in arktischen Gewässern. Tägliche Skitouren mit Anstiegen von 900 bis 1.300 Höhenmetern. Tiefschneeabfahrten vom Gipfel bis hinunter ans Meer.“